Diky za plechovku!

Die Überschrift verstehen wahrscheinlich die wenigsten Leser auf Anhieb. Ich habe diese mit Hilfe eines Onlineübersetzers hoffentlich korrekt in Tschechisch verfasst. Ungewöhnlich ist das dieser Tage nicht im Geoland*, denn in letzter Zeit stoße ich vermehrt auf Logs, in denen sich die Finder in mehr als 20(!) Sprachen beim Owner für den Cache bedanken. Ich frage mich, was das soll? Ist es nicht völlig ausreichend Logs inklusive der abschließenden Danksagung in der jeweiligen Landessprache zu schreiben, bzw. wenn man dieser nicht mächtig ist, den Text in Englisch zu verfassen? Wer hat einen Nutzen davon, wenn die Dankesfloskel in mehr als 20 Sprachen übersetzt wird? 

Nun habe ich allerdings einen Hinweis** bekommen, was der Grund dafür sein könnte, Logeinträge derart sinnbefreit aufzublähen. In der profilbezogenen Statistik, die man sich beim von Groundspeak autorisierten API-Partner project-gc erstellen lassen kann, gibt es ein sogenanntes Autoren-Batch. Um sich dieses in seiner höchsten Stufe zu erschleichen verdienen, muss man als Verfasser von Logs durchschnittlich mindestens 100 Wörter verwenden. Ich finde wenn jemand dieses dusselige Abzeichen unbedingt haben möchte, aber nicht in der Lage ist, dieses durch sinnvolle und individuelle Logs zu erlangen, soll er/sie es sich doch irgendwo als Bilddatei herunterladen und mit einem geeigneten Tool in sein/ihr Profil einbinden. Das wäre letztendlich auch keine größere Mogelei, als die notwendige Textlänge per Copy & Paste in die Logbücher zu klatschen. Vorteilhaft wäre sogar noch, dass die Community nicht mit diesem multilingualen Wörtersalat oder sonstigem Einheitsbrei genervt würde. Denn mal ehrlich, weder die Cacheowner noch andere Leser ziehen irgendeinen Nährwert daraus.

* Diesen schönen Begriff habe ich vom geschätzten Kollegen “…noch ein Geobloggeklaut kopiert

** Danke nochmal an den Hinweisgeber, der namentlich nicht genannt werden möchte

4 thoughts on “Diky za plechovku!

  1. Persönlich muss ich sagen, dass mir die Idee der Badges gefällt. Im Gegensatz zu den Souvenirs bei denen man an Tag XY Cachen gehen muss, hat man hier ein tatsächliches Ziel. Ich stelle mir das dann so vor wie bei den Pfadfindern. Oder zumindest so wie ich mir immer die Pfadfinder vorgestellt habe.
    Du kannst nicht klettern? Tja, dann kriegst du auch nicht das Kletterabzeichen. Aber kein Problem du kannst ja Feuermachen. Hier ist dein Feuermachenabzeichen. Und so sammelt man dann Fertig- und Fähigkeiten die man stolz auf der Brust trägt. Quasi ein ganz individueller Lebenslauf.
    Irgendwie gefällt mir diese Vorstellung. Aber in der Praxis sieht es natürlich anders aus. Es geht bloß darum alle Badges auf das höchste Level zu bringen – egal wie. Events in fernen Ländern veranstalten, die einen Deutschen Namen tragen, damit sich niemand sonst anmeldet. Denn in Wahrheit gibt es das Event gar nicht man versucht nur an den Länderpunkt zu kommen. Sich in T5 einschreiben lassen ohne auch nur zu versuchen einmal selbst hochzuklettern. Oder eben Danke sagen in hundert Sprachen. Geschummelt wird um jeden Preis. Wobei man sich letzlich Selbstbetrügt.
    Der Autorenbadge ist dabei aber sicherlich das Highlight. Vor einem Jahr bin ich auf einen Cacher gestoßen der in seinem Log erklärte: „Ich hänge nun immer diesen Absatz an meine Logs um sie länger zu machen. Warum? Nun es gibt einen Badge der verlangt…“.
    Andere geben immer in jedem Cache ihre gesamte Tour an. „Wir fingen heute morgen den Wurm im Wurmfangcache. Das hat uns wirklich Spaß gemacht. Danach ging es dann Rodeo reiten. Wie kreativ manche Owner sind…“.
    Auch wenn hier mehr geschrieben wurde interessiert es doch die wenigsten Owner welche andere Caches an diesem Tag gemacht wurden. Warum also nicht einfach nur den zweiten Satz zum zweiten Cache schreiben? So viel mehr Aufwand ist das nicht. Grund wie mir anvertraut wurde war die Zeichenzahl.
    Es gibt also sehr viele Möglichkeiten seine Logs zu verlängern. Ich selber habe es auch schon ausrechnen lassen und kam auf irgendwas zwischen 150 und 200 Zeichen im Durchschnitt. Und das sind alles Individuallogs. Beim den ganzen Versuchen die Logs künstlich zu strecken vergessen nämlich die Leute das offensichtlichste: Einfach viel schreiben 😉

  2. Es ist wie so oft beim Geocachen: Da will “man” Badges, Souvenire, 81er-Matrizen, ausgemalte Kalender oder sonstige Fleißabzeichen erlangen, aber zu aufwendig soll es dann auch nicht sein. Die meisten dieser Badges sind heutzutage überhaupt nichts mehr wert. Egal welcher “Benchmark” es ist, es gibt unter Garantie eine Cacheserie dazu, mit der man binnen eines Tages mindestens “Gold” oder “Platin” erlangen kann. Und wer Favoritenpunkte haben will: ein paar Tradiserien + Bonus und schon klingelt es in der blauen Kasse.
    Wozu das ganze gut sein soll, bleibt mir schleierhaft. Selbst wenn man Geocaching als Wettstreit auffasst, was es nicht ist, lassen sich diese tollen Statistiken doch nicht einmal ansatzweise miteinander vergleichen. Es läuft also darauf hinaus, dass Cacher, die auf “so etwas” stehen, lediglich in ihrer eigenen, ganz persönlichen Filterblase der schönste und beste sind 😉

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