Anscheinend liegen sie voll im Trend, die sogenannten Biltema-Caches. Mir zumindest kommt es so vor, als wäre in letzter Zeit ein regelrechter Hype um diese aus Schweden stammende Spielart des Geocachings ausgebrochen. Auch im Podcast der Cachefrequenz wurde im Rahmen eines T5-Themas über Biltema-Caches gesprochen. In einem Kommentar zur entsprechenden Folge merkte ein Hörer an, dass diese “Pflück-Caches” nicht mit T5, sondern mit bis zu D5 zu bewerten seien. Er argumentierte, dass ein Cache mit T5 zu bewerten sei, wenn man Zusatzausrüstung benötigt, um seinen Körper an die Dose zu bewegen (Kletterausrüstung, Boot, etc.), sonstiger Einsatz von Werkzeug (Biltema-Angel, Lockpicking-Set, etc.) würde in die D-Kategorie gehören. Diese Differenzierung leuchtet mir ein und ich kann diese prizipiell teilen.
Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum die Biltema-Dosen sehr oft mit einem fünfer D-Rating bewertet werden. Wir alle haben schon Caches gemacht, bei denen magnetisierte oder mit Stahlplättchen versehene Behälter mit einem Teleskopmagneten oder einer Magnetangel aus irgendwelchen Rohren, Nischen oder dergleichen gezogen werden mussten. Ohne die entsprechenden Listings wieder rauszukramen, behaupte ich, dass kein einziger dieser Caches mit D5 bewertet wurde. Es sei denn, es musste im Vorfeld ein knackiges Rätsel gelöst werden, welches die fünf D-Sterne rechtfertigt. Eine Magnetangel ist aber auch ein Werkzeug und wo ist der Unterschied, ob ich eine Dose von unten nach oben oder von oben nach unten angele? OK, im ersten Fall hilft mir beim Zurücklegen “der Newton“, aber rechtfertigt diese Tatsache D5-Wertungen beim “von oben nach unten Angeln”? Werkzeug ist Werkzeug und Angel ist Angel, oder?
Im Gegensatz zur D/T-Einstufung der Biltema-Caches wundere ich mich um deren Hype ganz und gar nicht. Für die Statistikcacher sind die Angel-Caches ein gefundenes Fressen, da diese doch die Möglichkeit bieten, sich die Matrix im hohen Schwierigkeitsbereich aufzupolieren, ohne dass man sich mit schweren Rätseln auseinandersetzen muss. Das verpönte Abzocken von Koordinaten entfällt damit auch, und Passagen wie “…mit sehr viel Hilfe befreundeter Cacher…” wird man in den Logs nicht mehr lesen.
Machen wir uns nichts vor, aus reiner Freude geht niemand mit Stippruten im Wald spazieren. Hier lockt der schnell verdiente Sternensegen und sonst nichts. Sollte sich unter den Biltema-Enthusiasten allerdings doch jemand befinden, der ausschließlich wegen des Spaßes mit langen Stangen in Bäumen hantiert, ist sie/er nächsten Herbst gerne bei mir zu Hause eingeladen – zum Äpfel pflücken.
Vielleicht hängen demnächst auch etwas größere Dosen in luftiger Höhe, dann wären diese etwas muggelsicher. Klettern darf man ja auch nicht überall, so ist es einfach eine nette Variante.
Es müssen ja nicht immer 7 bis 8 m sein, so dass der Apfelpflücker, eventuell mit Verlängerung eine gute Alternative ist.
Das Bergen der Dose in großer Höhe ist meist viel schwieriger als einfach nur einen Magneten am Band in ein Rohr hinabzulassen. Man muss schon sehr geschickt sein, und wenn es nicht gerade windstill ist, hat man mit erheblichen Schwankungen der Angel zu kämpfen.
Nein, ich besuche keine Angel-Caches um schnell zu einem Punkt zu kommen. Und die Matrix? Da macht man dann einen 5/1,5-Cache und hat die Lücke gefüllt. Aber für einen Punkt oder einen Platz in der Matrix wäre der Aufwand viel zu hoch. Mir macht es einfach Spaß, diese Dosen zu bergen, und das ist keineswegs eine eintönige Sache: Da gibt es sehr knifflige Aufgaben, z.B. hier: GC7FF36.
Äpfel pflücken? Nicht damit zu vergleichen. DAS wäre für mich zu eintönig. Außerdem würde die „Apfelpflückrute” in den meisten Fällen gar nicht lang genug sein um die Angelcaches zu erreichen.
@Bonzhonzlefonz
Natürlich ist das Angeln in größerer Höhe schwieriger als eine Dose mit einem Magneten irgendwo herauszuheben. Ich habe in dem Artikel ja bewusst eine überspitzte und provokative Formulierung gewählt. Denn eines ist klar, auch wenn die Biltemas einen etwas höheren Schwierigkeitsgrad rechtfertigen, mit einem D5-würdigen Rätsel, an dem man u. U. Wochen oder gar Monate sitzt, sind sie nicht vergleichbar. Selbstverständlich respektiere ich es, wenn Cacher wirklich Spaß an diesen “Angeldosen” haben, aber ich behaupte mal, dass 90% (oder mehr?) diese vorwiegend toll finden, weil man sich damit relativ einfach die Statistik pimpen kann.
Ich vertrete die D5- Wertung für Angelcaches voll und ganz. Das begründe ich auch: einen Magneten zum Fischen irgendwelcher Sachen, den hat mittlerweile jeder Fächer im Gepäck. Ob ich den nun an eine Schnur binde oder an einen gefundenen Stock tüddele, oder gar einen schicken Teleskopmagneten benutze…. das passt alles ins Handgepäck, Hosentasche etc… Eine Biltemaangel hingegen ist schon eine sehr erweiterte Cacherausrüstung. Mag sein das durch die Verbreitung von Angeldosen das bald in entzückenden Größen für die kleine Cachertasche entwickelt wird, jeder so ein Teil griffbereit dabei haben kann….. Aber bis dahin ist es nun ein Spezialwerkzeug ( ja, ja. Ich weis was manche wieder dazu sagen…) und somit ein D5. Bei T5 wird ja auch nicht zwischen Kletterkrempel, Hubschrauber, U-Boot oder Rakete unterschieden.
*Cacher* (nicht Fächer 🙂 Sch…. Handytastatur)
Biltema Caches sind nichts weiter als vertikale Leitplankencaches, weder D5 noch T5.
Ein T5 ist ein T5, wenn der Cacher eine Ausrüstung benötigt, um zum Cache zu kommen, nicht der Cache zu Cacher.
Ein D5 erfordert besonderes Wissen, nicht das nach oben wackeln einer Kinderangel.